Volksfeststimmung bei Frankreichaustausch

18. Mai 2022

Volksfeststimmung bei Frankreichaustausch

Strahlender Sonnenschein  begleitete 38 bretonische Schüler*innen aus Ploeuc und Plouguenast während ihres ganzen Aufenthalts in Veitshöchheim vom 8. bis 13. Mai  2022. Und so konnten alle – überwiegend im Freien angesiedelten Aktivitäten – mit gut gelaunten Jugendlichen und hochzufriedenen Begleiter*innen durchgeführt werden.

Den Sonntag – Muttertag – verbrachten die 8. und 9. Klässler mit ihren corres in Ruhe zuhause beim Grillen oder in nahe gelegenen Biergärten.

Am Montagvormittag standen nach einem gemeinsamen Austausch der französischen Gäste auch Unterrichtsbesuche an. Bei Yvonne Anderson in der 6. Klasse beispielsweise arbeiteten stellten die bretonischen Schüler*innen den deutschen in Kleingruppen Fragen zum ihrem Portrait (Alter, Geschwister, Hobbys usw.) und die 6. Klässler im ersten Lernjahr Französisch fragten die Gäste Ähnliches auf Deutsch. So ein Unterricht mit einem „echten“ Gesprächspartner ist natürlich très cool!

Bei ihren Hospitationen stellten die französischen Schüler*innen unter anderem fest, dass hier die Unterrichtsstunden deutlich kürzer sind: 45 statt 55 Minuten, dass ihre deutschen corres in der Regel viel aktiver den Unterricht mitgestalten und dass andererseits die deutschen Lehrer*innen auch für Aufsichten und Disziplinfragen selbst zuständig sind, während es in Frankreich dafür den CPE gibt, der derlei Aufgaben übernimmt.

Nach einem leckeren Gemüse-Kartoffel-Curry von Frau Baumanns Esswagen als Mittagessen für die französischen Gäste, das dankenswerterweise der Förderverein des Gymnasiums gesponsert hat, ging es zusammen mit den deutschen corres los zum jeu de piste, einer Ortsrallye durch Veitshöchheim, bei der auf spielerische Art und Weise der Ortskern, die Mainlände und natürlich der Hofgarten in 4er-Gruppen erkundet wurden. Die Teilnehmer mit der höchsten Punktzahl wurden dann am Freitag auch prämiert.

Beim Begrüßungsabend ab 19 Uhr wurde dann gemeinsam das Tanzbein geschwungen. Musiklehrerin Christine Gaillard hatte schon am Vormittag mit der Hälfte der insgesamt 80 am Austausch Beteiligten in gemischten Gruppen folkloristische Tänze einstudiert, die dann am Abend auf dem Pausenhof mit viel Enthusiasmus und Schwung mit der ganzen Gruppe bravourös umgesetzt wurden. Chapeau, Madame Gaillard! Und es hat allen einen Heidenspaß gemacht – wie man auf den Fotos sehen kann! Schließlich tanzten uns auch die Bretonen das St Malo Lied vor, das dann alle bereitwillig nachtanzten, zumal das Eis längst gebrochen und die Stimmung bereits bestens war. Anschließend genossen alle das aus den Elternhäusern mitgebrachte Fingerfood vom Buffet im Mehrzweckraum und man saß bei bestem Wetter noch ein Weilchen im Freien beisammen und tauschte sich aus.

Am Dienstag fuhren die französischen Schüler*innen mit ihren drei Lehrkräften Nadine Fietkau, die den Austausch auf französischer Seite organisiert hat, Sophie Carpier, Alexandre Seib und Yann Blot, dem CPE, und in Begleitung von Karin Steck nach Würzburg und entdeckten bei einer französischen Stadtführung in zwei Gruppen unter anderem die Ähnlichkeiten der Würzburger Residenz mit dem Schloss von Versailles, das natürlich Balthasar Neumann als Vorbild gedient hatte. Anschließend wurde in Kleingruppen die Altstadt rings um den Marktplatz erkundet bevor es am Nachmittag - wieder bei schönstem Wetter – mit dem Schiff zurück nach Veitshöchheim ging, wo man sich mit den deutschen corres zum Eis-Essen traf.

Am Mittwoch gab es endlich auch einen gemeinsamen Ausflug der deutschen und französischen Partner. Begleitet von Ulrike Landeck, Thomas Lazarus und Karin Steck ging es in zwei Bussen in den Nürnberger Tiergarten und zur Sommerrodelbahn auf dem Erlebnisfelsen bei Pottenstein: viel Spaß und tolle Erlebnisse auf beiden Seiten. Einige französische Schüler*innen hatten auch am Mittwoch noch Probleme mit dem Konzept einer „Brotzeit“. Brotzeitdosen und die Tatsache, dass man in Deutschland auf Ausflüge etwas zu Essen und zu Trinken mitnimmt, ist für Franzosen etwas doch recht Ungewöhnliches, zumal Essen dort in der Regel einen ganz anderen Stellenwert hat als hier in Deutschland.

Die Deutschen wiederum bemerkten, dass das französische Team unglaublich viel dokumentierte und in Foto und Kurzfilm festhielt, was so alles passierte. Eine tolle Idee: die Binome - also die deutsch-französischen corres – wurden als Erinnerungsfoto zusammen abgelichtet.

Nach Rothenburg ob der Tauber fuhren unsere bretonischen Gäste dann am Donnerstag in Begleitung von Silke Haaf. Während eine Gruppe von einer Gästeführerin im historischen Gewand auf Französisch durch die Gassen und Winkel der mittelalterlichen Stadt geleitet wurde, besuchte die jeweils andere Hälfte das schauerliche Kriminalmuseum. Am Abend gab es noch die Möglichkeit das fantastische Kammerkonzert am Gymnasium zu besuchen.

Zum krönenden Abschluss der Woche wurde am Freitag früh unter der Leitung von Kristin Paulics und Carina Schlangen auf dem Hartplatz Fußball gespielt, während sich nebenan ein kleiner Trupp aus Betreuern und Schülern zusammenfand, um Beach-Volleyball zu spielen – wiederum bei Kaiserwetter.

Anschließend brachte Harry Hirsch mit einigen deutschen Schüler*innen aus seiner Jongliertruppe den französischen Gästen mit Bällen, Tellern, Devilsticks, Jonglierkeulen und Diabolos und einer Engelsgeduld ein wenig Jonglieren bei.

Fußball und Jonglieren standen dementsprechend bei der Feedback-Runde am Ende des Vormittags auf der Liste der beliebtesten Aktivitäten ganz weit oben – ebenso wie das Tanzen am Begrüßungsabend.

Am Freitagabend hieß es um 20 Uhr dann Abschied nehmen. Die eine oder andere Träne ist das schon geflossen. Aber « Ce n’est qu’un au revoir » - wir sehen uns in zwei Wochen ja schon wieder: zum Gegenbesuch in Frankreich vom 27. Mai bis 3. Juni in Ploeuc und Plougueast – bei hoffentlich ebenfalls gutem Ausflugswetter!

Karin Steck

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