Werteerziehung

Ganzheitlicher Bildungsauftrag

Die Schulen sollen nicht nur Wissen und Können vermitteln, sondern auch Herz und Charakter bilden. Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung und vor der Würde des Menschen, Selbstbeherrschung, Verantwortungsgefühl und Verantwortungsfreudigkeit, Hilfsbereitschaft und Aufgeschlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne und Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt.

Verfassung des Freistaates Bayern, Art. 131 Abs. 1 und 2

Zeitgemäße Erziehung und Bildung ist immer ganzheitlich und damit mehr als reine Wissensvermittlung und bloßes Kompetenztraining. Daher gehört – auch im Sinne der eingangs zitierten Passage aus der Verfassung des Freistaates Bayern – Werteerziehung zum originären Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule. Wertschätzender Umgang mit dem Gegenüber, Achtsamkeit in Bezug auf Wahrnehmung und Umgang mit der Gemeinschaft, in der wir lehren und lernen, und mit der materiellen Ausstattung, die uns umgibt, aber auch die Stärkung der eigenen Persönlichkeit können vorgelebt und geübt werden. Sie unterstützen die Schaffung einer positiven Lernatmosphäre und fördern damit den schulischen Erfolg. Sie sind aber darüber hinaus auch unerlässlich für das gedeihliche Zusammenleben in einer stabilen demokratischen politischen Ordnung und in einer freiheitlichen pluralistischen Gesellschaft.

Schulverfassung

Als eines der ersten Gymnasien in Bayern hat sich daher das Gymnasium Veitshöchheim bereits im Jahr 2002 nach einem intensiven Meinungsbildungsprozess eine Schulverfassung gegeben. Sie soll und kann geltendes Schulrecht nicht ersetzen. Dadurch, dass sich die Mitglieder der Schulgemeinschaft eigens auf diese Schulverfassung verpflichtet haben, weckt und schärft sie aber Aufmerksamkeit und  Bewusstsein für die darin explizit wie implizit angesprochenen Werte. Gleichzeitig kann sie im Laufe der Schulentwicklung immer wieder als Orientierungspunkt dienen und zum Ausgangspunkt für weitere Maßnahmen werden.

So war die Schulverfassung eine der Leitlinien bei der Formulierung des Schulprofils. Text und Praxis der Schulverfassung sind aber auch regelmäßig Thema im Arbeitskreis Innere Schulentwicklung und haben diesen dazu veranlasst, in regelmäßigem Abstand Gemeinsame Pädagogische Tage zu organisieren, an denen sich Schülerschaft, Lehrkräfte und Eltern gemeinsam mit Themen wie z.B. Achtsamkeit, Kommunikation, konstruktive Gesprächsführung auseinandergesetzt oder auch unser in einem Wettbewerb entstandenes Schullogo ausgewählt haben.

Umsetzungsbeispiele

Zwischen den Polen Achtung und Respekt sowie Mitgestaltung des Schullebens bieten sich den Schülerinnen und Schülern vielfältige Möglichkeiten, „Demokratie in der Schule“ zu leben und zu erleben. Hierzu leisten u. a. Zeit-für-uns-Stunden, MUT (Miteinander Umgehen Trainieren), Streitschlichter sowie ein verpflichtendes Sozialpraktikum ihren Beitrag. Hierher gehören aber auch Instrumente des Schüler-Lehrer-Feedbacks oder die Förderung der Kommunikation durch transparente Zuständigkeiten und Verfahren.

Darüber hinaus sensibilisiert das Engagement der Schule im Rahmen von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage für die universelle Geltung der Menschenrechte und für die Bedeutung von Toleranz für den Frieden in einer globalisierten Welt.

Als Kooperationsschule im Rahmen des Programms „FEEL FR.E.E. –freiwillig.ehrenamtlich.engagiert schaffen wir zusätzliche Lern-, Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten für unsere Schüler und Schülerinnen.
Sie engagieren sich für mindestens 60 Stunden in einem gemeinnützigen Verein, Einrichtung, Organisation oder Institution ihrer Wahl. Am Ende erhalten die teilgenommenen Schüler und Schülerinnen ein Zertifikat vom Landkreis und ein Zeugnis von der Einsatzstelle für die Bewerbungsunterlagen.
So unterstützen wir die Vereine und Organisationen in der Region bei der Nachwuchsförderung, um die gelebte Vielfalt des Ehrenamts nachhaltig zu erhalten.
Weitere Informationen finden Sie unter www.feelfree-wuerzburg.de.